Berichte von 03/2015

03März
2015

Blue Lagoon auf Nacula (Fiji)

Nach ca. 3 Wochen in Neuseeland hat es mir keinen Spaß mehr gemacht. Ich war gerade in Queenstown..

Alles was ich als Vorbereitung auf meinen 3,5-monatigen Trip gebucht hatte, war 1 Flug und die ersten 5 Übernachtungen. Alles weitere wollte ich von unterwegs planen und organisieren.

Reisen zu buchen macht mir ja Spaß, ich hatte aber den Aufwand völlig unterschätzt. D.h. man weiß grob, welches die nächsten Stationen sind. Dann recherchieren, was man da so machen kann, wie man am besten hinkommt, wo man übernachten kann, wo das ist, wie das bewertet ist, was das kostet, ob schon irgendwas ausgebucht ist, Hostel buchen, Auto/Bus/Fähre/Zug buchen, usw. usw. Und das ganze immer 3 Tage-weise. Schlimm. (Ich schätze aber mal, Euer Mitleid wird sich in Grenzen halten.)

In Queenstown wollte ich schließlich meinen 2-3-wöchigen Fiji-Aufenthalt planen und buchen. 332 Inseln, davon 2 große Hauptinseln. Der Herausforderung, die Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte und Transporte selbst zu recherchieren und zu buchen, wollte ich mich nicht stellen.

Und so bin zu James ins Reisebüro. Hier konnte man hauptsächlich die tollen Queenstown-Activities buchen, und eben auch Fiji-Reisen. James war so ein Surftyp, aber trotzdem sehr kundenfreundlich und zuverlässig (habe ich Vorurteile gegen Surftypen?). Bei James habe ich dann in einem 2-tägigen Evaluierungsprozess den Bula-Combo-Pass gebucht: 1 Nacht Fiji-Hauptinsel, 15 Tage/14 Nächte Island Hopping über 5 Inseln/Resorts (von 27 möglichen) der Yasawas und Mamanucas, und am Schluss noch einmal 1 Nacht Hauptinsel, bevor es weitergeht nach Hawaii.

War alles gut organisiert, und ich bin nach einer 4,5-stündigen Bootsfahrt in meinem 1. Resort „Blue Lagoon“ auf der Insel Nacula gelandet. Da das große Boot nicht bis an den Strand fahren kann, wird man in ein kleineres umgeladen, und am Strand dann von den Einheimischen mit einem Liedchen begrüßt.

 

James hatte mir schon gesagt, dass dieses Resort von der Unterkunft und vom Essen wohl das beste sein würde. Es hat zumindest die Latte sehr hoch gelegt.

Jeden Tag wird ein Programm angeboten mit Dingen wie Snorkelling, Diving, Cave Tour, Village Visit, Sunset Hiking, usw. Oder Nichtstun und Rumhängen. Vor allem letzteres hat mich zunächst überfordert. Ich kann doch nicht um die halbe Welt fahren, um rumzusitzen und in die Gegend zu gucken.

Doch! Sich einfach mal gewollt langweilen. Und was lesen. Oder nur auf dem Bett oder in der Hängematte liegen. Ist eine ganz tolle Sache, die auch die Einheimischen gut beherrschen.

Zur Abwechlung habe ich doch noch was unternommen, eine Visit Village-Tour mit dem Boot. Ich hatte mir vorgestellt, wir fahren ins Dorf, shoppen ein bisschen, trinken einen Capuccino, und fahren wieder zurück.

Wie naiv kann man sein? Ursprünglichstes Fiji, ein paar einfache Häuser, kein Strom, kein Kühlschrank, kein fließend Wasser, Toilette und Dusche irgendwo, keine Läden, eine Primary School bis zur 8. Klasse für die 4 Villages der Insel, 300 Einwohner, die hier in ihren Familien und ihrer Community leben. Viele davon mit einem High School Abschluss. Später habe ich mich mit einer einheimischen Angestellten des Resorts unterhalten. Sie hat mir erklärt, dass es Männer gäbe, die für sich entschieden haben, nicht zu arbeiten. Diese werden dann von ihren Familien versorgt, aber das sei vollkommen in Ordnung. (So ein Modell kann ich mir auch sehr gut für Deutschland vorstellen.) Ich habe dann versucht, Ihr das deutsche Sozialversicherungssystem zu erklären, aber das hat sie möglicherweise überfordert.

Eine komplett andere Welt, aber die Menschen wirken glücklich und zufrieden.

Abschließend gab es noch Gesangs- und Tanzvorführungen und den obligatorischen Andenkenverkauf.

05März
2015

Coralview auf Tavewa (Fiji)

Nach 2 Nächten bin ich dann auf die nächste Insel in das „Coralview“ gewechselt.

Auf tripadvisor in den höchsten Tönen gelobt, für mich aber nach „Blue Lagoon“ ein Kulturschock. Von gefühlten 5 Sternen auf gefühlte 1,5. Meine Hygiene-Akzeptanzschwelle in Unterkünften halte ich für einigermaßen niedrig. Coralview liegt drunter. Blöderweise kostet mich Coralview in meinem Arrangement dasselbe wie vorher Blue Lagoon.

Dazu kommt, dass sie einen hier ziemlich abzocken. Das Essen ist überteuert, aber es gibt ja auf den Inseln immer nur das Resort, und sonst nichts. Und für 4 Tage Internet zahlt man mit 40 Euro den Wochenlohn eines Taxifahrers.

Meine Frustration verschwand nur sehr schleichend, zumal ich hier vorsichtshalber gleich 4 Nächte gebucht hatte. Aber ich verbuche es mal unter „Erfahrungen“, und es soll ja auch nicht immer nur Ponyhof sein.

Es gibt auch Positives, der Garten mit Liegen und Hängematten direkt am Wasser ist sehr schön, und auch der Ausblick. (Allerdings muss man hier schon sehr weit fahren, um keinen schönen Ausblick zu haben.) Und ein Korallenriff zum Schnorcheln gibt es direkt vor der Haustür. Und die Menschen sind sehr herzlich und nett.

Gestern saß ich mit dem jungen einheimischen Resortmanager an einem Tisch. Irgendwann kamen wir auf das Thema „Kundenbeschwerden“, die er überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Das Resort sei halt Fiji-Style. Er schien mir ein intelligenter und weltgewandter Mensch zu sein, aber da liegt er wirklich komplett daneben.

ABER: Sie haben hier etwas, was ich für eine Weltsensation halte, es wird aber noch nicht entsprechend vermarktet:

Eine Bar ohne Flaschenöffner!!!

Es ist tatsächlich so, wenn man sich da am Abend ein Bier holt (sie haben nur Flaschenbier), machen sie die Flasche auf mit: einer anderen Flasche, einem Löffel, oder rufen den Kollegen, der mit einem Lineal kommt...

Da müssten sie einfach mehr draus machen.

😎😎😎

09März
2015

Barefoot Island Resort auf Drawaqa (Fiji)

Gestern habe ich hier mit Dan aus North Carolina eine halbe Stunde lang Händchen gehalten (bitte diesen Satz nicht aus dem Zusammenhang gerissen zitieren). Dan ist Meeresbiologe und Dive Instructor im Barefoot Resort, und hat mir im "Intro Dive" gezeigt, wie Tauchen geht.

Wir sind nach einer kurzen Einführung am Strand 45 min zusammen getaucht, davon ca. eine halbe Stunde geführt (s.o.). Mein erstes Mal, und ich bin begeistert.

Auch hier beginnen die Korallenriffe direkt am Strand. Wir sind bis zu 10m tief getaucht, und haben Korallen und Fische aller Farben uind Größen gesehen. Wir sind über das Wrack eines Bootes hinweg getaucht, in dem Giant Clams gezüchtet werden. Das ist eine Riesenmuschel, die bis zu 1,20m groß und 200kg schwer werden kann, und stark gefährdet ist. Wir haben einen Mantarochen gesehen, der auch hier nicht so häufig vorkommt. Klasse.

Das Barefoot Resort, das dritte von fünfen meines Island Hoppings, gefällt mir ebenfalls sehr gut.

Das ist unser 4-Bett-Dorm ...

... und das der Blick nach oben aus der Gemeinschaftsdusche.

Meisten hat man einen Senioren-Anteil von 5-10%. Hier bin ich das erste Mal der einzige, der den Altersdurchschnitt anhebt. Wahrscheinlich Zufall, funktioniert aber trotzdem.

Passt hier also. Das einzig Nervige sind die Fliegen beim Essen (wie auf allen Inseln) und die Angst, dass einem auf den Weg zum Dorm eine Kokosnuss auf den Kopf fällt.

Nachtrag: Cricket-Nachwehen

Auf dem Flug von Auckland nach Fiji saß Adam, 31, aus South Auckland neben mir. Er wolle zum Relaxen 5 Tage nach Fiji.

Im Laufe des Gespräches kamen wir drauf, dass wir beide am Vortag beim Cricketmatch Neuseeland-Australien waren. Und so langsam rückte er mit seiner Wahrheit heraus. Eigentlich hatte Adam einen Flug nach Sydney gebucht. Er wollte seinen frischgeborenen Neffen bei seinem Bruder besuchen. Nur hatte Adam nach dem überraschenden Cricket-Sieg dem neuseeländischen Bier so intensiv zugesprochen, dass er seinen Sydney-Flug schlicht und einfach verpennt hatte.

Sein Anruf beim Reisebüro ergab, dass es zu spät war, den Flug zu stornieren. Er konnte aber noch umbuchen. Der nächste für ihn erreichbare Flieger ging nach Fiji. Und so saß Adam jetzt im Flieger nach Fiji.

(Wie es der Zufall will, waren wir in der nächsten Nacht im selben Hotel. Und an derselben Hotelbar. Wenn ich gerade 1 Bier getrunken hatte, hatte Adam immer schon das dritte geordert. Und als ich ins Bett gegangen bin, schien mir Adam mit dem Abend noch lange nicht fertig zu sein. Es war nachvollziehbar geworden, warum Adam auf Fiji und nicht in Sydney saß.)

12März
2015

Octopus Resort auf Waya (Fiji) ... und der Zyklon

Bei uns gibt gerade Pam den Ton an.

Pam ist groß, rund, und ein eher stürmischer Typ.

Pam ist ein Zyklon.

Sie hatte sich die letzten Tage schon angekündigt, aber ohne größere Begleiterscheinungen. Als ich bei meinem Fiji Island-Hopping von der 3. auf die 4. Insel gewechselt bin, hat es dann schon arg geschaukelt.

Zum Abendessen wurde schließlich verkündet, dass die nächsten 3 Tage keine Fähre fahren wird (ich wollte am 3. Tag auf die nächste und letzte Insel fahren). Der Seegang sei zu stark, v.a. für den Umstieg vom großen auf die kleinen Boote.

D.h. auf den Inseln wird die nächsten 3 Tage niemand kommen und niemand gehen. Geschlossenene Gesellschaft. Erinnert mich an die Ausgangssituationen in Hercule Poirot-Krimis.

Unsere Entfernung zur Hauptinsel sind ca. 3 Bootsstunden.

Ich bin noch in der guten Situation, dass ich bis zu meinem nächsten Flug nach Hawaii weitere 3 Tage Puffer habe. Viele der Anwesenden verpassen aber ihren Folgeflug und sind durch die Umbucherei etwas entnervt. Schnorcheln, Schwimmen oder am Strand liegen kann man bei dem Sturm und Wellengang getrost vergessen. Also rumsitzen, rumliegen, lesen, essen, ins Internet gucken. Aber das kann ich inzwischen tagelang, ohne dass mir langweilig wird.

Pam ist und bleibt auf ihrem Weg 1000 km weit weg, was hier grundsätzlich begrüßt wird, und wir bekommen nur die Ausläufer mit (unsere Insel ist jeweils in dem kleinen roten Kringel).

source: Fiji Meteorological Service

Hier der vorhergesagte Weg von Pam, der uns glücklicherweise nicht trifft.

Unten im Bild ist Neuseeland zu sehen. Inzwischen gibt es auch Unwetter-Warnungen für dessen Norden und Osten,

Pam kommt nahe ihres Zentrums mit Windgeschwindigkeiten von 250 km/h, und Spitzen bis zu 310 km/h! Sie ist in der höchsten Zyklon-Kategorie "5" eingestuft.

Wie stand so schön im Reiseführer: Bevor man sich auf den Weg nach Fiji macht, soll man noch mal nachsehen, ob gerade Zyklon ist.

Ach ja, das Octopus-Resort ist sehr schön, aber irgendwie trifft man immer dieselben Leute.

 

15März
2015

Church Visit

Um aus der es-ist-Sturm-und-man-kann-nichts-machen-Lethargie etwas rauszukommen, habe ich mich am Sonntag dem Programmpunkt "Church Visit" angeschlossen.

Nach einer kurzen Einweisung folgten wir unserem einheimischen Guide über den Hügel zum nächstgelegenen Village.

Den Lebensstandard in den Villages kannte ich ja schon von der ersten Insel.

Beim Kirchenbesuch ist zu beachten, dass die Damen Schultern und Knie bedecken. Die Herren dürfen Beach Casual gehen. Kopfbedeckungen sind in den Villages grundsätzlich nicht gestattet.

Vor uns saßen in 4 Reihen die Kinder im Alter zwischen ca. 6 und 14 Jahren. Natürlich sind sie nicht ständig der Predigt gefolgt, und haben sich gekabbelt und Faxen gemacht, aber dies über 1 Stunde praktisch völlig geräuschlos. Beeindruckend.

Die Einheimischen Damen waren in gepflegte weiße Kleider gehüllt, ...

... die Herren in der für mich neuen Kombination Hemd/Krawatte/Sakko/Bermudas/Flip Flops.

Die Predigt wurde in Fiji gehalten, was eine Bewertung des Inhaltes etwas erschwert. Unsere Gruppe wurde explizit auf englisch begrüßt.

Die Predigt teilweise erstaunlich laut, zwischendurch die harmonischen Fiji-Gesänge. Nach 1 Stunde war alles vorbei.

16März
2015

Die Welle

Die Katamaran-Fähre fährt jeden Tag von der Hauptinsel die Mamanucas und Yasawas hoch und wieder runter. Eine einfache Fahrt dauert ca. 5 Stunden.

Sie hält in beiden Richtungen je 12 mal an, um über die kleinen Boote Touristen in insgesamt 27 Resorts zu bringen oder dort abzuholen.

Wegen Pam ging 3 Tage lang keine Fähre. V.a. blöd für diejenigen, die nicht von der Hauptinsel wegkamen, oder in einem schlechten Resort festsaßen, oder einen Flug verpassten.

Ich hatte Glück, und saß in einem guten Resort fest, und habe keinen Flug verpasst, und musste mit meiner Fiji-Pauschalreise auch nichts umbuchen.

Am 4. Tag haben sie dann 2 Fähren rausgeschickt. Diese brachten Inselbesucher wieder zurück auf die Hauptinsel, aber keine Touristen auf die Inseln.

Am 5. Tag war dann wieder fahrplanmäßiger Fährverkehr. Ich bin am 5. Tag gefahren, und war damit wieder im Lot.

Das hieß allerdings in keinster Weise, dass die See ruhig war, und man trockenen Fußes und Gepäckes in das große Boot kam.

Das Octopus Resort liegt auf einer ca. 25 qkm großen hügeligen Insel, mit mehreren Stränden und mehreren Villages.

Blöderweise hatte der Strand direkt am Resort die Windseite und den höchsten Seegang.

Allerdings lag eine 15-minütige Wanderung über den Hügel entfernt ein Strand, an dem das Wasser an einigen Stellen wesentlich ruhiger war.

Also wurde hingewandert und hier in die kleinen Boote eingestiegen.

Ich war hier mit 3 anderen Deutschen am Mittwoch auch schon gelandet, am letzten Tag vor dem Sturm. Das schöne ist, dass man als erstes über den örtlichen Friedhof läuft.

Da ist man gleich in Stimmung. Eine stichprobenartige Überprüfung ergab zu unserer Beruhigung, dass hier nicht die Ertrunkenen des letzten Versuches lagen, die kleinen Boote zu besteigen.

Die Herausforderung dieser Lösung war allerdings, das Gepäck vom Resort hierher zu bekommen. Am 4. Tag war es 70 Abreisende, am 5. Tag 15.

Am Tag unserer Anreise waren unsere Taschen noch von den einheimischen Servicekräften über den Hügel ins Resort getragen worden. (War etwas frustrierend, weil sie barfuß mit 23kg deutlich schneller waren, als wir mit Schuhen und 7 kg Handgepäck.)

Egal, auf jeden Fall hatte sich das Management entschieden, dieses Mal das Gepäck mit den kleinen Booten von unserem Strand zu dem Boarding-Strand zu transportieren. Klingt erst einmal nicht aufregend, aber wir erinnern uns, die Wellen waren hier zu hoch, um Personen in die Boote zu bekommen.

Meine Tasche war die erste, welche sie ins Boot warfen. Just bevor eine 100-Liter-Welle von vorne in das Boot schwappte. Sofort bildeten sich vor meinem geistigen Auge Bilder, wie ich am Abend in meinem 4-Bett-Dorm versuche, den gesamten Inhalt meiner Tasche über Nacht wieder trocken zu bekommen. Und meine USB-Festplatte in ein Reisbad einlege.

Letztendlich haben sie es geschafft, das Boot mit dem Gepäck zu beladen, und dieses auf die andere Seite zu fahren. Ich konnte allerdings nicht hinsehen, so steil stand das Boot teilweise in der Dünung.

Das Ende vom Lied: Meine Tasche war nur von außen ein bisschen feucht.

Alles Experten, die wissen, was sie tun. Man muss vertrauen können.

Und auf der ersten Hälfte der Katamaranfahrt bekam man noch ohne Zuschlag das "Achterbahn Special".

Jetzt warte ich gerade auf der Hauptinsel im Hotel, dass es 21:00h wird, und mich der Flughafenbus einsammelt. Um 23:59h geht es Richtung Honolulu.

Gestern habe ich gesehen, dass wir 1 Stunde auf Kiribati (Christmas Islands) zwischenlanden. Dann bin ich da auch mal gewesen.

17März
2015

Waikiki oder "Täglich grüßt St. Patrick ..."

Als ich gestern im Smugglers Cove Hotel in Fiji darauf wartete, dass der Tag rumgeht und ich zu meinem Flugzeug darf, feierte man dort ausgiebig St. Patrick.

Was heißt das?
Möglichst viel grün und möglichst viel Bier. Eigentlich ein irischer Feiertag. Aber jeder, der mit Commonwealth zu tun hat, hängt sich da dran. Und noch mehr, wie teilweise auch die Deutschen.

St.Patrick ist am 17. März.

Um 23:59h ging dann mein Flieger nach Honolulu. Reibungsloser Flug bis 11:00h Ortszeit mit Zwischenlandung in Kiribati (Christmas Islands).

Eine Metropole im Nordpazifik, wie man am International Airport Kiribati unschwer erkennen kann.

 

Es stiegen ca. 20 Hochseeangler aus USA und Kanada zu. Kiribati ist Anglerparadies. Ein Hobby, zu dem mir etwas der Zugang fehlt.

In Honolulu war ich in 10 Minuten durch den Zoll, das ist rekordverdächtig. Schön, wie sie Dich in einen Smalltalk verwickeln und gucken, ob Du nicht doch was Böses im Schilde führst und Dich verplapperst.

Dann mit dem Shuttle zum Hostel in den Touri-Stadtteil Waikiki.

Auf einmal meinte der Fahrer, er könne nicht bis ganz an das Hostel ranfahren, weil dort wäre St. Patrick´s Parade.

Hää? Schon wieder? Das war doch gestern erst?

Centweise fiel bei mir der Euro...

Ich hatte ja die Datumsgrenze überquert und den 17. März noch einmal. Dass ich allerdings St. Patrick 2x feiern darf, hatte ich nicht auf dem Zettel. Ich hatte den St. Patrick´s Day rechts überholt. Hase und Igel. Cool.

Wenn morgen erneut St. Patrick´s Day gefeiert wird, würde mich das allerdings nachdenklich machen.

Weltfrieden.
(Insiderwitz für Murmeltierfreunde)

18März
2015

Honolulu downtown

Honolulu downtown klingt besser, als es ist.

Fast ausschließlich Business und Business-People, sodass es für einen Touristen schwierig ist, überhaupt einen Kaffee zu bekommen.

Den kompletten Freizeit-Ess-Trink-Betrieb haben sie nach Waikiki ausgelagert.

Um das zu lernen, bin ich die 7 km hingelaufen, meistens ganz nett am Wasser.

Vor Ort gibt es neben Business ...

den Aloha-Tower, ...

den Iolani Palace, ...

und die King Kamehameha-Statue.

Letzteren kennen die Älteren unter uns als Namensgeber für den Club von Thomas Magnums Kumpel Rick. Kamehameha war Anfang des 19. Jahrhunderts mal König von Hawaii. Anscheinend kein besonders hübscher, denn für seine Statue stand ein gewisser John Baker Modell. Und das hier ist auch nur eine Kopie, denn das Orginal - in Paris gefertigt - ging 1880 auf dem Transport zusammen mit dem Schiff vor den Falklandinseln unter. Inzwischen wurde sie geborgen und steht auf Hawaii Big Island. Kann ich mir ja noch angucken. Ein drittes Modell wurde in Washington D.C. 1959 zur Aufnahme von Hawaii in die USA aufgestellt.

Der Iolani Palace ist der einzige Königspalast auf amerikanischem Boden. Politisch ging es da im 19. Jhdt. über Jahrzehnte ziemlich drunter und drüber. Die Darstellung würde den Rahmen hier sprengen. Die Marketingmaschinerie tritt auch nicht wirklich selbstbewusst auf, es gibt lediglich eine lieblos angebotene Tour, die nicht so toll sein soll.

Der Aloha Tower wurde 1926 errichtet, um als Wahrzeichen die Ankömmlinge zu begrüßen. Er ist 56 m hoch, und hat eine mit dem Fahrstuhl erreichbare Besucherplattform, die ich auch besucht habe.

Zum Kaffeetrinken bin ich wieder zurück nach Waikiki gefahren.

19März
2015

Diamond Head

Direkt östlich von Waikiki liegt der Diamond Head.

Er ist ein Vulkankrater, 232 m hoch und ca. 300.000 Jahre alt.

Man kann da mit dem Bus oder dem Auto hinfahren oder hinlaufen, was ich getan habe. Vor Ort zahlt man 1$ Eintritt und wandert dann mit gefühlten 5.000 anderen Touristen zur höchsten Stelle.

Dort wurde Anfang des 20. Jhdts. ein militärischer Stützpunkt mit Bunker eingerichtet, den man  heute noch teilweise besichtigen kann.

Ich wollte eigentlich ein paar schöne Fotos bei Sonnenschein machen. Es war aber bewölkt.

20März
2015

Hanauma Bay

Hanauma Bay liegt eine halbe Busstunde östlich von Waikiki und ist laut Reiseführer neben dessen Strand der beliebteste Hawaiis.

Der Reiseführer zählt pro Tag durchschnittlich 10.000 Besucher.

Von oben sehen Bucht und Strand wirklich schön aus.

 

In der Bucht befinden sich Korallenriffe mit den dazugehörigen Fischen.

Um dahin zu kommen, sind zunächst 7,50 $ zu zahlen. Das Kassenhäuschen scheint wunderschön in den Felsen geschlagen. Wenn man bei diesem allerdings den weltweit anerkannten Klopftest macht, stellt man fest, dass es sich um Pappmaché (!) handelt.

Die Zahlung von 7,50 $ berechtigt einen noch nicht, den Strand zu betreten. Es ist zunächst einem 5 minütigen Lehrvideo zu entnehmen, wie man sich beim Schnorcheln verhalten soll, um die Natur nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Geschafft! Bin am Wasser.

Unten am Strand ist Massenschnorcheln angesagt.

Ich mir also ein Ausrüstung geliehen. Was in Fiji 5 Euro gekostet hatte, kostet hier 20 (!) Euro (Brille, Schnorchel, Flossen).

Egal. Wenn ich schon mal da bin ...

Also gleich ins Wasser und losgeschnorchelt. Wo sind denn die ganzen bunten Korallen, die ich von Fiji kenne? Naja, die amerikanischen sind wahrscheinlich blasser. Oder toter. Aber bunte Fische mit wunderschönen Zeichnungen gibt es wenigstens. Bis zu einem halben Meter gr...

"HEY, BIST DU BLIND!!! NICHT NUR NACH UNTEN UND VORNE GUCKEN, VIELLEICHT AUCH MAL NACH RECHTS UND LINKS?"

Und der Japaner da vorne, der LÄUFT tatsächlich mit seinem Flossen über das Riff!!!

"WELCHEN TEIL VON "NO STANDING ON THE REEF" UND "JUST LOOK, DON´T TOUCH" HAST DU NICHT VERSTANDEN?!?!?"

Und der Ami da drüben, der SETZT sich sogar auf das Riff!!!

...

Als ich mein Equipment zurückgab, fragte der Kollege: "And ... did you like it?"

Ich dachte "NO!!!", und sagte "yes".

Ich musste zum Bus.

 

 

 

20März
2015

noch einmal Waikiki

1990 war ich schon einmal hier (das ist jetzt definiitiv das letzte Mal auf dieser Reise, dass ich das sage).

5 Tage.

Ich hatte Waikiki als touristisch, überfüllt, und billig in Erinnerung.

Heute muss ich das revidieren. Ich finde es touristisch, voll, und gut gemacht. Ich könnte es hier 1-2 Wochen aushalten, erstaunlicherweise.

Sich am Morgen von Starbucks einen Capuccino Grande und ein Chocolat Croissant zu holen und sich damit ans Wasser auf die Bank zu setzen, ist für mich immer noch das Größte. 😎

 

22März
2015

Hawaii Volcanoes National Park auf Big Island

"Bitte weitergehen, es gibt nichts zu sehen. Keine rote Lava heute. Bitte weitergehen."

 Ja, Hawaii Big Island ist die Insel, von der immer die rote Lava ins Meer fließt und zischend verschwindet. Aber eben doch nicht immer. Das letzte Mal war im Mai 2013.

Lava fließt hier jetzt gerade auch, aber irgendwo im Landesinneren, wo man als normal Sterblicher nicht hinkommt.

Die Insel wird aber von Vulkanismus und Lava beherrscht.

Darum bin ich von meinem ersten Standort Hilo an der Ostküste auch gleich in den Hawaii Volcanoes National Park gefahren. Hier gibt in einem Umkreis von ca. 40 km verschiedene Stationen, wo man des Vulkanismus´ fröhnen kann.

Aus dem Krater auf dem nächsten Bild ist 1959 die rotglühende Lava 580m in den Himmel geschleudert worden. Und was machten die Hawaiianer? Fuhren alle da hin, um sich das anzusehen. Auf der Straße zum Vulkan gab es einen Stau von 15 km.

Ich als Laie erkläre mir das so, dass hier durch den ständigen Lavafluss der schlecht berechenbare und damit gefährliche Überdruck nicht entsteht. D.h. wenn mal irgendwo ein Ausbruch ist, kann man davon ausgehen, dass dieser nicht aus dem Ruder läuft.

(Was auf dem Bild oben mit "Kilauea Caldera" beschrieben ist, sehen wir gleich wieder.)

Der Weg führt dann 30 km runter zum Wasser. Fast permanent fährt man durch Lavafelder. Die teilweise erst in den letzten Jahren entstanden sind.

Am Wasser wird dann klarer, über welche Lavamassen wir hier reden: ca. 30 m hohe Klippen aus Lavagestein! Dort kann man auch lernen, dass die letzten Kilometer Land, über die man gefahren ist, komplett aus Lava bestehen.

Gut, also keine glühende Lava, die zischend ins Meer tropft. Der Guide im Visitors Center hatte aber eine Notlösung, bei der man indirekt rote Lava sehen kann.

Auf dem Weg dahin kam ich an in Lava versunkenen Straßen vorbei, die nicht mehr wieder hergerichtet wurden.

Und an dampfenden Löchern.

Schließlich landete ich, der Empfehlung des Guides folgend, zum Sonnenuntergang am permanent vor sich hinqualmenden Kilauea. Wie so viele Pilger vor und nach mir auch. Hier ist 24x7 geöffnet.

Und jetzt kommt´s: Bei Dunkelheit sieht man die glühende Lava den Kraterrand und die Rauchwolken anleuchten.

Sieht wirklich beeindruckend aus.

Es übersteigt aber meine Vorstellungskraf, dass ein Arm des riesigen Magma-Reservoirs ein paar km unter uns mit einer Temperatur von über 1.000 Grad dieses Leuchten verursacht.

Meine einzige Erklärung sind orangefarbene Scheinwerfer, welche die Ranger im Krater angebracht haben, um die Touristen anzulocken.

Oder ...?

23März
2015

Puna

Hier im Osten von Big Island erwartet man einfach keine Touristen.

Ohne den Reiseführer, der den Weg zu den Zielen im Stil von "1,6 Milen hinter der Kreuzung links in die Straße xyz abbiegen, dann nach 865 m rechts parken, 112 m laufen, 1. links, 2. rechts, und da sind sie dann, die Lava-Gezeitenpools, in denen man wunderbar schnorcheln und Korallen angucken kann" beschreibt, findet man hier nichts.

Aber ich hatte ja meinen Reiseführer, und haben einiges gefunden.

Die Lava Trees.

Hier hat Lava einst Bäume umschlossen und ist erkaltet. Die Bäume sind inzwischen verschwunden, die Lavahüllen aber noch da.

Dann die oben beschriebenen Tide Pools.

 

Strände mit schwarzem Sand.

Ach ja, im Eintrag "Honolulu downtown" hatte ich die King Kamehameha-Stratue besucht. Und darauf hingewiesen, dass sie lediglich eine Kopie sei.

Hier ist das Original.

Das dahinter ist mein Mietwagen. Ich hatte bei Alamo das kleinste Modell gebucht, und einen nagelneuen Mittelklasse Chrysler 200S Sportwagen bekommen. Was mich nicht davon abhielt, beim Wenden am King Kamehameha ein paar häßliche Kratzer in die Felge vorne rechts zu fahren. Die ersten Kratzer an einem neuen Auto tun ja direkt körperlich weh. Es spricht aber alles dafür, dass der Kelch an mir vorüber geht und die Vollkasko den Schaden trägt.

Ich weiß ja nicht, ob Elvis noch lebt. Aber hier hat sich ganz jemand anders als Immobilienmakler auf Hawaii niedergelassen.

 

 

24März
2015

Fahrt von Hilo nach Kailua-Kona

Gestern bin ich vom Osten in den Westen gewechselt.

An einer sehr rudimentären Kaffee-Raststätte ...

... habe ich 2 Deutsche und deren Mutter kennengelernt, die mich auf einen Strand aufmerksam machten, an dem es Schildkröten geben sollte.

Und so war es auch!

Die Schildkröten machten allerdings gerade Siesta, und die Aktivitäten hielten sich in Grenzen.

Ich bin zur Zeit ein Idiotenmagnet (leider nicht mein Zitat, sondern aus "Two and a half men"). Dies hat gestern dazu geführt, dass ich meine bereits gebuchte Unterkunft in Kailua-Kona nicht bezogen habe.

Einem Exemplar dieser Spezies war ich nämlich am Empfang des gebuchten Hostels begegnet. Um ihn ganz subjektiv und undiplomatisch zu beschreiben: ein Don Johnson für Arme.

Tatsache war, dass er mir keinen Schlüssel für den Dorm geben konnte, weil er keinen mehr hatte. Auf meine Äußerung, dass es ganz schön wäre, in einem Raum zu schlafen, zu dem ich mir mittels eines Schlüssels auch Zugang verschaffen könne, bot er mir an, dass ich wieder gehen könne, wenn es mir hier nicht gefalle. Und mein Geld bräuchten sie auch nicht. Als 1 bis 2 Beruhigungsversuche nicht fruchteten, bin ich gegangen.

Nicht ohne mich mit einem herzlichen "If I was your employer, I would fire you for that!" zu verabschieden. Das machte ihn tatsächlich nachdenklich, sollte es doch eine Erfahrung sein, auf die er bereits vielfältig zurückgreifen konnte.

Also alternativ ins Pineapple in Captain Cook. Ja, Captain Cook ist auch ein Ort..

Wir erinnern uns aus dem Eintrag "Gisborne", dass James Cook im 18. Jhdt. Australien, Neuseeland und den Pazifik bereist hat, bevor die Hawaiianer dem Treiben ein jähes Ende bereiteten.

Und das war genau hier, in der Bucht dieses Ortes.

Passt also, weil ich auf dieser Reise nirgendwo mehr hinkommen werde, wo James Cook schon war.

25März
2015

Der höchste Berg der Welt

Gestern war ich auf dem höchsten Berg der Weit. Mit dem Auto.

Das ist der Mount Everest? Nein, ist er nicht.

Sondern der Mauna Kea auf Hawaii Big Island.

Na gut, ist wie so vieles Definitionssache. Der Mauna Kea ist tatsächlich der höchste Berg der Welt, wenn man vom Fuß des Berges misst. Dieser liegt beim Mauna Kea 5.998 m unter der Meersoberfläche.

Der Mauna Kea misst über dem Meer 4.205 m, und insgesamt 10.203 m.

Und man kann tatsächlich mit dem Auto rauffahren. In 2 Stunden vom Meer auf 4.205 m. Das dürfte es auch nicht so oft geben.

Mit einem normalen Auto kommt man allerdings nur bis zum Visitors Center auf ca 2.800 m. Und dort gibt es überhaupt nichts Spannendes zu sehen.

Die Weiterfahrt ist nur für 4 Wheel Drives empfohlen. Wegen der steilen und unebenen Strecke.

Allerdings versichert diese Strecke nur ein einziger Vermieter. Und alle anderen fahren trotzdem hoch. Oben habe ich gestern sogar einen Mustang gesehen.

Mit meinem Wagen war allerdings nicht dran zu denken. Der qualmte schon beim Visitors Center mehr, als er sollte. (Niemand hat mir gesagt, dass er neu ist, und ich ihn erst einfahren soll.)

Oben sind auf jeden Fall ein Haufen Spitzen-Teleskope, welche die meisten schon einmal auf Fotos gesehen haben.

Diese können hier oben so gut arbeiten, weil

a) die Wolken immer schön brav zwischen 2.500 und 3.000 m bleiben

b) die Luft extrem rein ist, weil mitten im Pazifik und so gut wie keine Industrie

c) kaum Streulicht, weil kaum Siedlungen.

Ach ja, ich hatte am Visitors Center ein paar Leute angequatscht, und Dave aus Oahu mit seiner Tochter und seiner Lebensgefährtin haben mich mitgenommen.

(Sie hatten ein Auto vom einzigen Vermieter, der diese Strecke versichert.)

26März
2015

Sensationsfund - 4. King Kamehameha-Statue entdeckt!

Heute bin ich von der Westküste (Kailua) zurück an die Ostküste (Hilo) gefahren. Von hier geht morgen der Flieger nach Maui.

Die Fahrt ging dieses Mal obenrum, damit habe ich die Insel einmal umrundet.

Und, was soll ich sagen, auf der Strecke steht in Kapaau eine King Kamehameha-Statue. Und zwar das Original.

Wir erinnern uns:

  1. in Honolulu downtown steht eine Kopie
  2. in Washington D.C. steht eine Kopie
  3. auf Hawaii Big Island steht das Original; ich dachte, es sei die in Hilo, ist sie aber nicht
  4. mehr nicht.

Mein Reiseführer sagt, es gibt 1 Original, und 2 Kopien. D.h. aber, dass das Exemplar in Hilo noch niemand auf dem Zettel hat. Obwohl es direkt am Highway steht.

Sensationsfund durch deutschen Touristen! Das dürfte die Kunstwelt auf den Kopf stellen! (Vielleicht sollte ich diesen Blogeintrag noch ins Englische übersetzen, damit ihn die internationalen Experten auch verstehen.)

Hier zur Vollständigkeit das Original von heute. Sieht übrigens im Vergleich zu den Kopien total billig aus.

Ooooh ... Mist, ich sehe gerade, bei wikipedia.org sind die 4 Exemplare schon dokumentiert. Lediglich mein Reiseführer war nicht auf dem aktuellen Stand.

Naja ... hätte ja sein können.

28März
2015

Umzug nach Maui

Vorgestern bin ich auf die dritte und letzte Hawaii-Insel meiner Reise, Maui, umgezogen. Außer dass ich mich bei der Flugbuchung um 1 Monat versehen hatte und für 68$ umbuchen durfte, lief alles glatt. (Holger, das ist doch einen Kommentar wert.😎).

Am Flughafen habe ich wieder einen Mietwagen genommen, da die Fortbewegung mit öffentlichen Verkehrsmitteln einen nicht weiterbringt. Das Modell genügt voll meinen Ansprüchen.

Das Hostel in Lahaina ist auch in Ordnung, einigermaßen sauber, nette Zimmergenossinnen und -genossen, Fußnähe zur City.

Aber irgendwie ist die Luft raus. Wieder rausfinden, wo der Supermarkt ist, was man angucken sollte, die Tage planen. Immer wenn ich an einem Standort einen komfortablen Zustand erreicht habe, geht es schon wieder weiter.

Mittwoch geht es nach Costa Rica. Dort habe ich eine gute Lösung gefunden. Zunächst 3 Nächte in einem Hotel, dass von Deutschen betrieben wird. Dann 1 Woche Spanischkurs mit Unterbringung in einer Familie.

Danach habe ich noch 3 Wochen in Costa Rica und habe vor, mich 3 mal 1 Woche irgendwo einzuquartieren. Diese Umzieherei geht mir langsam auf den Keks. Manche machen das 1 Jahr, oder auch 2!

Neulich habe ich ein deutsches Mädchen getroffen, das hat ihren Eltern einen 5-Jahresplan vorgelegt. Nur kam außer Reisen darin nichts vor. Kein Wunder, dass sich die Begeisterung der Eltern in Grenzen hielt.

Also, zurück zu Maui. Luft raus, keine Bilder, und erst mal Wäsche gewaschen im Waschsalon.

29März
2015

Road to Hana

Noch 3 Tage Maui, die Highlights muss ich doch wenigstens abklappern.

Also heute "Road to Hana".

Maui ist nach Big Island die zweitgrößte der Hawaii-Inseln und etwas kleiner als das Saarland.

Ich wohne in Lahaina, das ist ganz links, und diese angeblich so schöne Straße führt nach Hana, das ist ganz rechts. Na toll.

Jede Straße heißt hier erst einmal Highway, auch wenn sie teilweise nur einspurig ist. Insgesamt, nicht pro Richtung.

Nach ca. 1 Stunde Fahrt erreiche ich die "Road to Hana", welche auf den letzten 40 km über sage und schreibe 617 Kurven und 56 einspurige Brücken durch den Regenwald an der Küste entlang nach Hana führt.

Definitiv eine tolle Fahrt, wobei mir 20 km auch gereicht hätten.

In Hana selbst gibt es eher nichts, also bin ich noch eine halbe Stunde weitergefahren zum Haleakala National Park.

In der Mitte von Maui steht der Haleakala mit 3057 m, ein nichtaktiver Vulkan. In dem unteren Teil des National Parks kann man sich u.a. die Oheo Pools ansehen. Das ist eine Kaskade von natürlichen großen "Pfützen", die mit Regenwasser vom Haleakala gespeist werden. Wenn der Wasserstand stimmt, kam man da baden.

 

Allerdings kann man auch Pech haben. Wenn nämlich oben am Berg ein Platzregen niedergeht, macht sich das in den Pools in einer Flutwelle bemerkbar, gegen die so ein Badender nicht wirklich viel machen kann. Also Augen und Ohren auf beim Baden.

Da in den Pools gerade Badeverbot war, habe ich mich zu einer Spontanwanderung zu den Waimoku Falls entschlossen.

Auf der Strecke ging es für gute 20 min durch einen Bambuswald. Hatte ich vorher noch nie gesehen. 20 m hohe Bambusstöcke mit ein paar Blättern dran im Abstand von 10 bis 50 cm. Krass.

Auch der Wasserfall war "wow". 120 m hoch mitten im Wald.

Zurück beim Auto musste ich mich dann entscheiden, die 617 Kurven wieder zurück zu fahren, oder auf dem Circle zu bleiben. Hier gab es allerdings wieder eine Schotterstrecke, auf der der Mietwagen nicht versichert war.

Ich blieb auf dem Circle.

Außer einer Begegnung mit einem einheimischen V8 Pickup-Idioten, der meinte, mich auf der Schotterstrecke mit durchdrehenden Rädern in der Kurve überholen zu müssen, und sich mit einer Steinschlag-Delle verewigte, war es die richtige Entscheidung.

(Die Felgenkratzer hatte Alamo beim Wagen vorher übrigend nicht moniert.)

 

 Dafür, dass ich vorher keine Lust hatte, war es richtig gut.

30März
2015

Paia und Haleakala

Der Besuch des Haleakala mit seinen 3055 m wird zum Sonnenaufgang empfohlen.

Da dieser bereits um 6:40h stattfindet und ich gute 2 Stunden vorher losfahren müsste, habe ich mich für einen Besuch zum Sonnenuntergang um 18:40h entschieden. Ist entspannter und soll auch gut sein.

Um den Tag bis dahin irgendwie rumzukriegen, fahre ich in Paia vorbei. Paia ist ein kleiner Ort an der Nordküste im Western-Stil. In den 70ern Hippie-Hochburg, wurde Paia inzwischen von der internationalen Windsurf-Elite entdeckt.

1 Meile vor dem Ort liegt der Hookipa Beach, an dem immer wieder hochkarätige Windsurf-Wettbewerbe stattfinden. Der konstant starke Wind parallel zum Strand und die starke Brandung sorgen für optimale Bedingungen.

 

Ziemlich beeindruckend, was die Jungs da auch im Training schon fahren.

 

 

Am mittleren Nachmittag habe ich mich dann auf den Weg zum Kratergipfel gemacht. Eine geteerte Straße in perfektem Zustand auf dem kompletten Weg!

Kurz vor dem Gipfel befindet sich ein Visitors´ Center, welches sinnvollerweise um 15h schließt.

Die Menschenmengen finden sich dann auch ein paar hundert Meter weiter auf dem Gipfel. Hier gibt es wie auf dem Mauna Loa ebenfalls Teleskope, an diese kommt man aber nicht ran, weil teilweise militärisch.

Heute sind wir über einer geschlossenen Wolkendecke, trotzdem oder deswegen eine tolle Stimmung.

Was ich nicht verstehe: Die meisten machen ihre Fotos, und sobald die Sonne hinter den Wolken verschwunden ist, setzen sie sich in ihre Autos und verschwinden. Dass gerade danach eine dreiviertel Stunde lang eine tolle Atmosphäre in der Ruhe da oben herrscht, interessiert vielleicht noch 10 Leute.

Ach ja, als die Sonne weg war, wurde es echt frisch. Da habe ich es mir doch nicht nehmen lassen, Jacke, Mütze und Handschuhe anzuziehen. Wenigstens 1 mal.

Das war schön.

31März
2015

Lahaina

Morgen Mittag geht es über Los Angeles nach Costa Rica.

Da ich nicht zu einem Friseur gehen wollte, der ausschließlich spanisch spricht, bin ich lieber hier noch mal gegangen. Ist gut geworden, bei mir ja auch nicht so schwer.

Mein Standort Lahaina ist wie Waikiki auf Oahu das touristische Zentrum von Maui: voll, touristisch und gut gemacht.

Nur viel kleiner, ohne Strand und im Western-Stil.

Und mit einem Banyan-Baum.

Tschö und auf zur 4. und vorerst letzten Etappe. Ich bin gespannt.