04Sept
2015

Zugfahrt nach White River Junction

Warum White River Junction?

Und wo liegt das überhaupt?

Bis zu meinem Rückflug am 30.09. von Boston nach Frankfurt hatte ich noch gut 4 Wochen Zeit. Diese Zeit wollte ich tendenziell zum Ausklingen nutzen, und die Eindrücke dieses Jahres resümieren und auf mich wirken lassen. Und das Ganze wieder in Neuengland, mit Tendenz Richtung Nordosten und noch einmal Kanada.

Also erst einmal irgendwo hin in Neuengland, wo es nichts gibt, und wo nichts los ist. Und wo man gut hinkommt, und wo es ein Hostel gibt.

In der Schnittmenge dieser Kriterien befindet sich: White River Junction! Das liegt in Vermont an der Grenze zu New Hampshire.

Da der Greyhound-Bus bereits um 5:30h ablegte, habe ich mich für den Zug um 11:10h entschieden.

Abfahrt Penn Station in Manhattan.

Auch hier unterirdische Bahnsteige, die eher eng sind.

Daher in der Bahnhofshalle eine flughafenähnliche Anzeigetafel.

 

Auf dieser wird 10 Minuten vor Abfahrt das Gleis der Abfahrt angezeigt, zu dem dann alle hinstürmen. Kartenkontrolle noch in der Halle am Drehkreuz, dann schnell Sitzplatz gesucht. Reservierungen gibt es keine.

Nach der erneuten Fahrkartenkontrolle während der Fahrt im Zug steckt der Schaffner an die Stelle, an der in deutschen Zügen die Displays für die Reservierungen sind, einen handgeschriebenen Zettel mit dem Fahrziel des darunter sitzenden Gastes. Wichtig: Wenn Du während der Fahrt den Platz wechselst, musst Du Deinen Zettel unbedingt mitnehmen! Sonst gerät das ganze System ins Wanken.

High Tech-Land USA.

Weil es gerade so gut passt: Eine tolle Errungenschaft in USA ist, das man empfangene Schecks mit dem Smartphone abfotografieren kann und an seine Bank zur Gutschrift mailen.

Ich bin versucht, amerikanische Banker zu uns einzuladen, um Ihnen die Erfindung der Überweisung näher zu bringen.

Sei es wie es sei.

6.5 Stunden Zugfahrt, dann 3 Nächte in WRJ, wie White River Junction gern abgekürzt wird. Von Freitag bis Montag. Montag ist hier Labor Day, was ich nicht bedacht hatte. Und das Wochenende ist halt das Labor Day Wochenende.

Was bedeutet das?

WRJ ist von Haus aus schon tot, und am Labor Day Wochenende noch toter. Das Café nebenan hat sich gleich mal verabschiedet von Sa-Mo. Und auch der Bus in das durchaus entzückende Universitäts-Nachbarstädtchen Hanover fährt Sa-Mo nicht.

Ich wollte meine Ruhe, jetzt hatte ich sie.