05Sept
2015

White River Junction und Reiseplanung

Wie gesagt, in WRJ gibt es nicht viel.

Ein ehemaliges Eisenbahn-Hotel, das seinen Nordflügel als Hostel vermietet und in dem ich nächtigte.


Ein nettes türkisches (!) Restaurant/Café.

 

Eine kleine Cartoon-Universität mit 31 Studenten.

 

Und zum Glück 2 Supermärkte, die nur Labor Day geschlossen hatten und meine Versorgung über das Wochenende sicherstellten.

Was habe ich in WRJ die 3 Tage gemacht? Ein bisschen Blog geschrieben und viel Reise geplant.

Das ist nämlich für einen Alleinreisenden, der nicht pro Nacht mehr als 100 Euro ausgeben will, eine echte Herauforderung. Neuengland ist touristisch auf zahlungskräftige Paare ausgerichtet.

Mit Auto.

Ich versuche mal, es zu verdeutlichen: Neuengland ist etwas mehr als halb so groß wie Deutschland. Der komplette öffentliche Fernverkehr stellt (die "Rennstrecke" New York-Boston mal außen vor gelassen) ein "N" dar: Von New York rauf nach Burlington in Vermont, dann schräg runter nach Boston, und die Küste rauf bis nach Bangor.

Ich hatte mir als nächstes Ziel für 6 Tage Camden im Norden Maines ausgeguckt. Ein entzückender Ort an der Küste, in dem ich ´94 mit meinen Brüdern mal einige Stunden verbracht hatte.

Mit dem Auto kein Problem, in 4,5h wäre ich da gewesen. Ich wollte aber keinen Mietwagen nehmen, da ich ihn in Camden entweder 6 Tage hätte rumstehen lassen müssen oder für teures Geld abgeben.

Also Bus oder Bahn.

Mein Dilemma: Ich musste von der einen Spitze des "N" zur anderen. Mit WRJ hatte ich mich "verfahren".

Bleibt nur der Biss in den sauren Apfel: Mit dem Bus 3h nach Boston. Von Boston dann mit einem weiteren Bus 4,5h nach Camden. Die Fahrpläne sind aber so geschnitzt, dass dies an 1 Tag nicht möglich ist. Also Übernachtung in Boston, die besonders viel Spaß macht, weil ich ja schon mit Ingrid in Boston war und am Schluss noch mal da bin.

Diese Entscheidung war nicht leicht, aber auch noch nicht die letzte.

In ganz Maine gibt es genau 1 Hostel. Dieses liegt blöderweise an einem Ort, der mich nicht die Bohne interessiert.

Hotel/Motel ist mir für die Dauer von 6 Tagen zu teuer.

Was ist denn mit Airbnb, das hatte doch mal jemand empfohlen?

Airbnb ist eine Internet-Plattform, auf der Privatleute Zimmer, Wohnungen, Häuser oder manchmal auch nur ein Stück Rasen für ein Zelt tageweise vermieten.

Meistens auch nicht viel billiger als Motel, aber immer einen Versuch wert.

Also registriert, und tatsächlich in Camden ein nett aussehendes Zimmer in einem Wohngebiet zwischen Bus Stop und Town Center gefunden. 54 Euro pro Nacht, passt.

Gesagt, gebucht.

Ich bin gespannt.