25Januar
2015

Rotorua

Rotorua ist mit seinen 55.000 Einwohnern das Zentrum einer geothermisch sehr aktiven Gegend.

(In Rotorua ist übrigens jeder dritte Einwohner Maori, in Neuseeland ist es jeder siebte.)

So habe ich gestern einen der Parks besucht, in denen es allen allen Ecken qualmt und brodelt.

Einführend konnte man sich ein paar Autominuten weiter einen Geysir ansehen. Dieser ist jeden Tag pünklich um 10:15h aktiv. Warum? Weil der Hüter des Geysirs ein Mittel in den Geysir wirft, welches die Oberflächenspannung vermindert. Früher hat man dafür Seife genommen.

Die Betreiber haben dann noch schön ein paar Tribünen um den Geysir gebaut. Kam mir vor wie in Bad Segeberg, bloß mit Geysir statt mit Winnetou.

(Hier ist übrigens nicht der Ausbruch zu sehen, sondern nur das Vorglühen.)

Der Geysir war dann auch nur 8m hoch statt der in Aussicht gestellten 30m. Ich war wahnsinnig enttäuscht und wollte schon abreisen.

Der Park war dann weniger touristisch, und gut aufbereitet.

Habe mich allerdings gefragt, woher die Geothermie weiß, dass sie nur in den Parks rauskommen darf.

Die Antwort habe ich heute im Museum (übrigens ein wunderschönes Gebäude, wie ich finde) in Rotorua gefunden: Sie weiß es nicht.

Der letzte große Ausbruch war hier 1886 durch den 25 km entfernten Mount Tarawera, und wegen der wenig fortgeschrittenen Besiedlung sind damals "nur" knapp 100 Leute ums Leben gekommen.

Auf der Tafel im Museum stand tatsächlich, Rotorua befindet sich in einem Vulkankrater. Nicht "an" oder "bei", sondern "in". Stimmt wohl auch, weil der See nebenan ein Kratersee ist, der vor 220.000 Jahren nach einem Ausbruch und dem folgenden Einsacken des Kraters entstanden ist.

Die Museumstafel beschreibt weiterhin emotionslos, dass es so alle 2.000 Jahre in der Gegend hier zum Ausbruch kommt. Daneben hängen die Verhaltensmaßregeln bei Vulkanausbruch.

Willkommen bei den Kölnern Neuseelands:

  1. Et es wie et es.
  2. Et kütt wie et kütt.
  3. Et hätt noch emmer joot jejange.