14Februar
2015

Mount Cook National Park

Es gibt Orte, in denen man sich einfach wohlfühlt. Dieser ist definitiv auf meiner Liste.

"Mount Cook National Park" ist natürlich ein Nationalpark, wie der Name schon sagt. Aber auch der kleine Ort in ihm heißt so. Das durfte ich lernen, als ich mein Navi programmierte. Er hat 210 Einwohner, ein vielfaches an Besuchern, und sieht so aus:

Das vorne ist die Jugendherberge, hinten rechts der Mt. Cook, mit 3724 m der höchste Berg Neuseelands.

Der Ort - ich nenne ihn mal der Einfachheit halber MCNP - liegt in einer 56 km langen Sackgasse. D.h. hier geht es nur noch zu Fuß weiter.

Ich habe mal versucht zu ergründen, warum es mir hier so gefällt. Gut, der Ort ist sehr schön geschnitten, die Häuser liegen wie lose in die Gegend gewürfelt. Alle in einem ähnlichen geschmackvollen Stil. Der Blick ist toll, wenn nicht gerade eine Wolkendecke über dem ganzen liegt, wie an meinem 2. und 3. Tag. Ein entscheidender Aspekt ist mir allerdings erst heute morgen bewusst geworden: Es gibt keinen Lärm. Keinen Durchgangsverkehr, keine Bahn, keine entfernte Bundesstraße oder Autobahn, keine Flugzeuge, keine lärmenden Menschen. Nur Wohlfühl-Ruhe.

Was macht man hier den ganzen Tag? Wandern und Gletscher angucken. Davon haben sie einen ganzen Haufen. Oben auf dem Bild sieht man ja auch schon welche. 2 weitere habe ich mir angesehen.

Den Tasman-Gletscher mit 24 km Länge (der größte Neuseelands; hier sind beim Christchurch-Beben 2011 30 Mio. (!) Tonnen Eis abgebrochen) ...

... und den Hooker-Gletscher mit 11 km.

Das Schmelzwasser beider Seen fließt in den Lake Pukaki, ein langgezogener See von der Größe des Chiemsees. Der See liegt auch in der Sackgasse, man passiert ihn auf dem Weg nach MCNP.

Ich hatte das Glück, das an dem Tag noch die Sonne schien. Dieses führte dazu, dass ich bei der Annäherung an den See zunächst meinen Augen nicht traute: Der ganze See war quitschtürkis! Der Grund sind die Bestandteile des Schmelzwassers, welche diese Farbe erzeugen (kommt leider auf dem Foto nicht 100% rüber).

Auf der anderen Seite der Berge - 35 km Luftlinie entfernt - liegt übrigens mein Freund Franz Josef. Mit dem Auto wären es allerdings 479 km, weil man um das ganze Gebirge herumfahren müsste. Eine Busfahrerin hatte erzählt, dass an der Westküste eine Brücke wegen Sturmschäden gesperrt war. Dies hätte für ihre Strecke einen Umweg von 1.000 km bedeutet! (Das wär ungefähr so, als wenn man von München nach Innsbruck über Wien fahren muss, weil in Kufstein die Straße gesperrt ist.)