27April
2015

Grecia und Sarchi

Für die letzten beiden Nächte vor dem Abflug hatte ich schon vor längerem als Ausklang ein Hotel in der Nähe des Flughafens gebucht. 1 Nacht war bis dahin aber noch zu füllen.

Beim Durchblättern des Reiseführers stieß ich auf die „sauberste kleine Stadt Lateinamerikas“. Es handelt sich um Grecia, nordwestlich von San José gelegen.

In dessen Nachbarschaft liegt Sarchi, welches für sein Kunsthandwerk berühmt ist.

Ein nettes Bed & Breakfast etwas außerhalb von Grecia hatte ich auch gefunden.

Um dort hinzugelangen, ist ein Navi von Vorteil. Da es keine Adressen gibt, schaut man sich auf einer Karte im Internet an, wo das Ziel liegt, und gibt diesen Punkt als Ziel in die Navikarte ein. Blöderweise war ich auf der auf der Karte etwas parallel verrutscht in ein ähnlich aussehendes Gebiet. Nach etwas ungeduldigem Durchfragen erreichte ich schließlich das Hotel, und musste meine Beschimpfungen des Navis wieder revidieren.

Am Nachmittag bin ich dann nach Grecia gefahren. Die Stadt ist wirklich nett, und hat im Zentrum neben dem obligatorischen kleinen Park eine große Kirche aus Metall(!).

Die Wände sind tatsächlich sämtlich aus Stahlplatten, außen, innen, und sogar die Säulen.

Vorgefertigt wurde die Kirche in Belgien, und 1897 mit dem Schiff nach Costa Rica transportiert.

Warum, weiß man nicht.

In Sarchi war ich dann auch noch. Sein Wahrzeichen ist ein großer hübsch bemalter hölzerner Ochsenkarren, der auf dem zentralen Platz ausgestellt ist.

 

Der Karren erweckt irgendwie verschüttete Kindheitserinnerungen in mir. Muss meine Eltern mal fragen, ob wir so etwas als Spielzeug hatten.

Eine hübsche Kirche haben sie auch.

Das Bed & Breakfast hatte erst vor einigen Monaten eröffnet. Die Zimmer waren bester Standard mit einem sehr rührigen Betreiber.

Leider hatte ich auch hier wieder nachtaktive Tiere in meiner Zimmerdecke, sodass an Durchschlafen nicht zu denken war.

Gegen 1h in der Nacht wachte ich allerdings davon auf, dass mein Bett sich 10 cm nach rechts und links bewegte. Ja … hatte ich denn ein Wasserbett, ohne es bisher bemerkt zu haben? Nichts dergleichen. Es war … Erdbeben!!!

Was tut man denn da?!?

Da meine Zimmer eine Außentür in den Garten hatte und ich im Notfall in 2 sec draußen gewesen wäre, und das Beben die Hütte selbst unbeeindruckt ließ, und auch draußen keine Panik herrschte, blieb ich einfach liegen. Nach ca. 5 sec war auch alles vorbei.

Ronald, der Betreiber, klärte mich am nächsten Tag auf, dass das Beben eine Stärke von 5,0 hatte. Das hätten sie öfter, und seine Familie würde davon gar nicht mehr wach werden.

Na, dann hab´ ich ja alles richtig gemacht.