28Sept
2015

(Schon wieder) Boston ... und Outlet-Shopping

Den Rückflug von Boston hatte ich schon im Januar gebucht.

Es war damals schon klar, dass Ingrid und ich in der 2. Augusthälfte in dieser Ecke Urlaub machen würden, und den Rückflug gleich mit zu buchen war einfach günstiger.

Also fuhr ich jetzt das 3. mal innerhalb von 6 Wochen nach Boston, mit einem Concord Line Coach von Camden aus.

Ich hatte überhaupt keine Lust auf die Großstadt Boston, weil ich noch voller positiver Eindrücke von Quebec und Camden war.

Wie beim letzten mal auch residierte ich im einzigen bezahlbaren Etablissement downtown, dem modernen HI Hostel in der Stuart Street.

Dieses mal in einem geräumigen 6-Bett-Zimmer, und die Klimaanlage tat ihren vorschriftmäßigen Dienst. (Wir erinnern uns: Letztes Mal lag ich im oberen Bett, und wurde im Wechsel von kalter und warmer Luft beglückt.)

Mein Flieger ging Mittwoch Abend, also hatte ich 3 Tage in Boston.

Da ich auf meiner Reise noch überhaupt nicht richtig shoppen war, hatte ich für Montag das etwas außerhalb liegende Wrentham Outlet Center als Ziel auserkoren.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kam  man da leider überhaupt nicht hin, es gab aber mehrere Charterbus-Anbieter. Für schlappe 45$ wurde man die 25 km hin und hergebracht. Zum Vergleich: Die 4,5-Stunden Tour von Camden nach Boston hat 35$ gekostet. Egal.

Um 10:45h waren wir da, Rückfahrt 16:45h. 6 Stunden?!? Was soll ich denn so lange hier? Fährt da kein früherer Bus?!? Nee. Ich war irgendwie nicht so richtig vorbereitet.

Naja. Erst mal ganz langsam alle 152 Geschäfte abbummeln und die potenziellen Objekte der Begierde sichten. Dann schön im Foodcourt einen Kaffee trinken und die Kaufentscheidung treffen. Dann noch mal in die Geschäfte und den Kaufvorgang abschließen.

Lief aber nicht so richtig gut. Meine Favoriten waren Adidas und Timberland. Ich weiß, Adidas klingt nicht plausibel für jemanden, der 10 km entfernt von Herzogenaurach wohnt. Aber in USA haben sie manchmal andere Modelle, und günstiger. Hier aber nicht, die Auswahl war eher bescheiden.

Timberland geht eigentlich immer, die Schuhe werden in USA für 40% der deutschen Ladenpreise angeboten. Leider passte aber das Modell nicht, welches ich im Auge hatte. Und eigentlich brauche ich keine neuen Schuhe, mein ganzer Schuhschrank ist schon voller Timberlands aus irgendwelchen Schnäppchenläden.

Die 45$ für die Bustour hatte ich also noch nicht so wirklich erwirtschaftet.

Von meiner jüngeren Tochter hatte ich einen Auftrag für weinrote Converse-Schuhe, den konnte ich ja mal abwickeln. 22 Euro gespart, prima.

Die Levis T-Shirts passen auch ganz gut, da nehm ich gleich 2, für 30$. Noch ein Sweatshirt von Asics, ein Oberschnäppchen für 17$ statt 75$! Das war´s jetzt aber auch langsam.

Noch 90 Minuten bis zur Abfahrt? Da geh ich erst einmal in Ruhe essen.

Ok, noch 25 Minuten. Tommy Hilfiger da vorne ist ja nicht so mein Ding, ich guck da aber mal unverbindlich rein. Oh, Sch ..., die haben ja Stapel schöner Polohemden für 25 Euro! Schnell 8 potenzielle Kandidaten gegriffen und ab zur Umkleide. Wie ... ich darf nur 6 mit reinnehmen, und bekomme ein Schild, auf dem "6" steht?!? Na gut, hier die anderen beiden, die wechsel ich dann gleich aus. Ok, 3 Stück sollen in meinen Besitz übergehen, also schnell zur Kasse. (Können Sie nicht ein bisschen schneller machen, mein Bus geht gleich!)

Mann, 6 Stunden sind echt ein bisschen knapp ...

...

Am Dienstag hatte ich mir die vielgepriesene neue Waterfront in Boston vorgenommen. Die hatte ich mit Ingrid aus zeitlichen Gründen im August nicht geschafft.

Ist aber wirklich gelungen.

So ein Reihenhäusle mit Bootsanleger 10 Fußminuten vom Zentrum entfernt hat schon was.

Zur Boston Tea Party gibt es natürlich ein Museum.

Und die Hummer werden hier derart wertgeschätzt, dass sie sogar einen eigenen Liegeplatz haben.

 Allerdings zeitlich begrenzt.

 

Mittwoch war Abreisetag. Dieser Tag hat mir meine Regenstatistik komplett verhagelt. Bis Dienstag hatte ich in 7 Monaten 1 Regentag. Das war in Neuseeland am Franz Josef Gletscher und hat mich meine Digitalkamera gekostet. An diesem letzten Tag meiner Reise regnete es ebenfalls fast durchgehend.

Everything happens for a reason. Vielleicht ein Zeichen, dass es Zeit ist zu gehen.

Sei es wie es sei.

Auch diesen Tag musste ich noch irgendwie rumbringen. Zunächst flugreisefreundlich gepackt und das Gepäck für 3$ im Lockerroom des Hostels verstaut. Dann etwas Computerwork, bis es tatsächlich aufhörte zu regnen.

Ein sympathischer Belgier aus meinem Zimmer hatte mir eine nette Wohngegend in der Nähe des Flusses als Walk empfohlen.

Auf dem Weg dorthin passiert man den Public Garden.

 

In den 80er Jahren gab es eine erfolgreiche TV-Serie namens "Cheers", welche in einer Bar in Boston spielte. In Boston Beacon Hill befindet sich die Bar, welche die Inspiration für "Cheers" lieferte.

Und auch die Außenaufnahmen.

Diese wollte ich mir auf dem Rückweg ansehen und ein Foto machen, als es wieder in Strömen zu regnen begann. Der graue Himmel versprach keine schnelle Änderung, so ging ich hinein, um etwas zu essen.

In Bewertungen hatte ich über die Unfreundlichkeit der Bedienungen im Cheers gelesen. Diese wurde mir im Rahmen meines Besuches bestätigt. Auf der Kreditkartenrechnung im Feld "Tip"  wies ich die Dame mit einem "zero! too unfriendly!" auf diesen Servicemangel hin.

Schließlich hörte es wieder auf zu regnen, und ich machte mich auf den Weg zurück zum Hostel.