28Februar
2015

Exkurs: Die 12kg-Generation

"Ja, und hier 4 Tops und 1 T-Shirt."

Meine große Tochter hatte eine 3-wöchige Indien-Reise vor sich und vorher netterweise um meinen väterlichen Rat bezüglich des Rucksackinhaltes gebeten.

"5 Oberteile?!? Aber Du bist doch 21 Tage weg, willst Du denn ständig waschen?"
"Na gut, dann nehm ich halt noch eines mit..."

Die Gepäckwaage am Münchener Flughafen zeigte 12kg an.

Die meisten Fluglinien erlauben 23kg Gepäck plus 7kg Handgepäck.

Emirates erlaubt sogar 30+7, was ich auf meinem Flug nach Neuseeland hätte nutzen können. Ich wusste aber, dass auf nachfolgenden Flügen 23+7 oder auch nur 20+7 erlaubt sein würden.

Meine Sitznachbarin von Melbourne nach Auckland was ein junges Mädchen aus Deutschland: 12kg Gepäck.

In den Neuseeland-Wochen habe ich weitere 2 junge Reisende kennengelernt mit 12kg Gepäck.

Als ich gestern mit einem Mädel aus Gießen auf das Thema Gepäck kam, habe ich ihr auf den Kopf zugesagt: "DEIN Rucksack wiegt 12kg!"
"Äh, ja, stimmt, woher weißt Du das?"

Ich sollte auftreten mit der Nummer.

Warum machen die jungen Leute das? Sie dürfen 23kg mitnehmen, haben es ja letztendlich auch bezahlt. Können sie das nicht tragen? Oder haben sie nicht mehr Klamotten?

Wahrscheinlich etwas von allem, und noch ein bisschen mehr.

Ich bin 1988 das erste Mal in die Ferne gefahren. 6 Wochen Australien. Mit einem halbvollen Rucksack.

Ich wette, er hat 12kg gewogen.

(Ich hatte jetzt 23+11 mitgenommen, und in Christchurch 4,5 für schlappe 83 Euro per Post wieder zurückgeschickt. Manchmal macht man Dinge, die man hinterher nicht plausibel erklären kann.)