17Februar
2015

Circle of Trust

Gestern habe ich wieder die Insel gewechselt und bin von Christchurch nach Napier (Ostküste der Nordinsel) geflogen.

Online gebucht, online eingecheckt, Bordkarte elektronisch bekommen, am Kiosksystem am Flughafen das Gepäcklabel ausgedruckt, ans Gepäck geklebt, und dieses auf ein Gepäckband gelegt.

Dann wollte ich mit meiner Bordkarte durch die Sicherheitskontrolle, kam aber irgendwie nirgendwo weiter.

Ein freundlicher Flughafen-Mitarbeiter, der mir meine Verzweilflung ansah, sprach mich an:
"Can I help you, Sir?"
"Ja, ich fliege nach Napier um 12:15h, wo geht es denn zum Gate?"
"You can wait right here, and we call the flight at boarding time."
"Und die Sicherheitskontrolle machen Sie dann?"
"Security check? Oh no, we don´t worry about that."

Eine ähnliche Einstellung erlebe ich in den Schlafsälen der Hostels. Die Steckdose ist die Tränke der Rucksackreisenden. D.h. jeder Bewohner hängt - sobald er sein Zimmer bezogen hat - sein Smartphone, Notebook, Tablet an die Steckdose, sofern eine frei ist. Weil das lange dauert, geht er erst einmal weg.

Ich musste mich anfangs ziemlich überwinden, genau dies zu tun. Ich lasse ja immerhin einige hundert Euro mit Leuten alleine, die ich gar nicht kenne. Man hat aber keine Wahl. Und es funktioniert. Weil jeder einige hundert Euro mit Leuten alleine lässt, die er gar nicht kennt.

Zurück zum Flughafen. Als wir in Napier angekommen waren, bin ich dem "Baggage claim"-Schild gefolgt. Ich konnte aber nichts finden, was dem mir bekanntem Muster eines Gepäckbandes entsprach. Also fragte ich nach, und wurde schließlich fündig.

Die hatten einfach einen Raum, in den sie die beiden Anhänger mit den Gepäckstücken schoben (es war eine kleine Maschine mit vielleicht 60 Passagieren). Und jeder konnte seines direkt vom Anhänger nehmen. I love it!

Nachtrag: Chinese in Mt. Cook

Im Schlafsaal in Mt. Cook kam ich mit einem Chinesen ins Gespräch. Er leitet eine Firma in der Nähe von Hongkong mit 1.000 Leuten, sie stellen Muffen her.
Sein Bruder betreibt seit einigen Jahren einen Ableger des Familienunternehmens in Offenbach. Warum machen sie das? Weil sie in Europa und USA mit dem Gütesiegel "Made in Germany" mehr Erfolg haben. (Das Gros der Mitarbeiter in Offenbach sind Griechen und Türken.)
Verrückte Welt...