30Juli
2015

Bay of Fundy und Truro

Die Bay of Fundy hatte ich bei meinem Besuch von Nova Scotia gar nicht auf dem Zettel. Nun war ich aber da, und das war auch gut so.

Die Bay of Fundy ist die Bucht zwischen der Halbinsel Nova Scotia und dem kanadischen Festland. Sie ist 220 km lang, bis zu 60 km breit und läuft trichterförmig auf den Ort Truro zu.

Hier findet man den höchsten Tidenhub der Welt, bedingt - wie ich gerade nachgelesen habe - durch eine ausgeprägte Tideresonanz. Die Kriterien sind demnach die Wellenlänge der Gezeitenwelle, die Länge der Bucht, und die Überlagerung von Flut- und Ebbewelle durch die Laufzeit der Gezeitenwelle.

Der Tidenhub schwankt zwischen 10 und 16 m. Ich hätte für 2 schöne Fotos gerne einen kleinen Hafen gehabt, an dem am Vormittag die Boote oben schwimmen und am Nachmittag 15 m weiter unten. Den gibt es aber nicht.

Dennoch passten 2 Orte eher zufällig sehr gut in meinen Reiseplan, an denen die Gezeitenphänomene zu bestaunen waren.

1. Ort, der Burncoat Head Park: Hier kann man bei Ebbe sehr gut herumwandern und die weit entfernte hohe Flutkante am Ufer bestaunen.

 

Mir fiel es allerdings schwer mir vorzustellen, dass an dem Ort, an dem ich gerade stehe, in 6,5 Stunden 15 m Wasser über mir sind.

2. Ort, Truro: Dieser Ort, der sonst wenig zu bieten hat, liegt am Ende des Trichters. Hier und auch in benachbarten Orten fließen Flüsse in die Bucht. Bei Flut allerdings fließt die Bucht in den Fluss. Und dies geschieht nicht schleichend, sondern eingeleitet durch eine kleine Flutwelle, die sogenannte Bore.

Dieser folgt ca. eine Stunde lang ein ganzer Haufen Wasser, bis die Strömung zum Stillstand kommt.

 

Hat meine Erwartungen deutlich übertroffen und zu innerlichen Begeisterungsstürmen geführt. Die Bores werden aber minutengenau in einem Kalender vorhergesagt, so dass viele Schaulustige mit mir das Spektakel verfolgten.