22März
2015

Hawaii Volcanoes National Park auf Big Island

"Bitte weitergehen, es gibt nichts zu sehen. Keine rote Lava heute. Bitte weitergehen."

 Ja, Hawaii Big Island ist die Insel, von der immer die rote Lava ins Meer fließt und zischend verschwindet. Aber eben doch nicht immer. Das letzte Mal war im Mai 2013.

Lava fließt hier jetzt gerade auch, aber irgendwo im Landesinneren, wo man als normal Sterblicher nicht hinkommt.

Die Insel wird aber von Vulkanismus und Lava beherrscht.

Darum bin ich von meinem ersten Standort Hilo an der Ostküste auch gleich in den Hawaii Volcanoes National Park gefahren. Hier gibt in einem Umkreis von ca. 40 km verschiedene Stationen, wo man des Vulkanismus´ fröhnen kann.

Aus dem Krater auf dem nächsten Bild ist 1959 die rotglühende Lava 580m in den Himmel geschleudert worden. Und was machten die Hawaiianer? Fuhren alle da hin, um sich das anzusehen. Auf der Straße zum Vulkan gab es einen Stau von 15 km.

Ich als Laie erkläre mir das so, dass hier durch den ständigen Lavafluss der schlecht berechenbare und damit gefährliche Überdruck nicht entsteht. D.h. wenn mal irgendwo ein Ausbruch ist, kann man davon ausgehen, dass dieser nicht aus dem Ruder läuft.

(Was auf dem Bild oben mit "Kilauea Caldera" beschrieben ist, sehen wir gleich wieder.)

Der Weg führt dann 30 km runter zum Wasser. Fast permanent fährt man durch Lavafelder. Die teilweise erst in den letzten Jahren entstanden sind.

Am Wasser wird dann klarer, über welche Lavamassen wir hier reden: ca. 30 m hohe Klippen aus Lavagestein! Dort kann man auch lernen, dass die letzten Kilometer Land, über die man gefahren ist, komplett aus Lava bestehen.

Gut, also keine glühende Lava, die zischend ins Meer tropft. Der Guide im Visitors Center hatte aber eine Notlösung, bei der man indirekt rote Lava sehen kann.

Auf dem Weg dahin kam ich an in Lava versunkenen Straßen vorbei, die nicht mehr wieder hergerichtet wurden.

Und an dampfenden Löchern.

Schließlich landete ich, der Empfehlung des Guides folgend, zum Sonnenuntergang am permanent vor sich hinqualmenden Kilauea. Wie so viele Pilger vor und nach mir auch. Hier ist 24x7 geöffnet.

Und jetzt kommt´s: Bei Dunkelheit sieht man die glühende Lava den Kraterrand und die Rauchwolken anleuchten.

Sieht wirklich beeindruckend aus.

Es übersteigt aber meine Vorstellungskraf, dass ein Arm des riesigen Magma-Reservoirs ein paar km unter uns mit einer Temperatur von über 1.000 Grad dieses Leuchten verursacht.

Meine einzige Erklärung sind orangefarbene Scheinwerfer, welche die Ranger im Krater angebracht haben, um die Touristen anzulocken.

Oder ...?