03März
2015

Blue Lagoon auf Nacula (Fiji)

Nach ca. 3 Wochen in Neuseeland hat es mir keinen Spaß mehr gemacht. Ich war gerade in Queenstown..

Alles was ich als Vorbereitung auf meinen 3,5-monatigen Trip gebucht hatte, war 1 Flug und die ersten 5 Übernachtungen. Alles weitere wollte ich von unterwegs planen und organisieren.

Reisen zu buchen macht mir ja Spaß, ich hatte aber den Aufwand völlig unterschätzt. D.h. man weiß grob, welches die nächsten Stationen sind. Dann recherchieren, was man da so machen kann, wie man am besten hinkommt, wo man übernachten kann, wo das ist, wie das bewertet ist, was das kostet, ob schon irgendwas ausgebucht ist, Hostel buchen, Auto/Bus/Fähre/Zug buchen, usw. usw. Und das ganze immer 3 Tage-weise. Schlimm. (Ich schätze aber mal, Euer Mitleid wird sich in Grenzen halten.)

In Queenstown wollte ich schließlich meinen 2-3-wöchigen Fiji-Aufenthalt planen und buchen. 332 Inseln, davon 2 große Hauptinseln. Der Herausforderung, die Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte und Transporte selbst zu recherchieren und zu buchen, wollte ich mich nicht stellen.

Und so bin zu James ins Reisebüro. Hier konnte man hauptsächlich die tollen Queenstown-Activities buchen, und eben auch Fiji-Reisen. James war so ein Surftyp, aber trotzdem sehr kundenfreundlich und zuverlässig (habe ich Vorurteile gegen Surftypen?). Bei James habe ich dann in einem 2-tägigen Evaluierungsprozess den Bula-Combo-Pass gebucht: 1 Nacht Fiji-Hauptinsel, 15 Tage/14 Nächte Island Hopping über 5 Inseln/Resorts (von 27 möglichen) der Yasawas und Mamanucas, und am Schluss noch einmal 1 Nacht Hauptinsel, bevor es weitergeht nach Hawaii.

War alles gut organisiert, und ich bin nach einer 4,5-stündigen Bootsfahrt in meinem 1. Resort „Blue Lagoon“ auf der Insel Nacula gelandet. Da das große Boot nicht bis an den Strand fahren kann, wird man in ein kleineres umgeladen, und am Strand dann von den Einheimischen mit einem Liedchen begrüßt.

 

James hatte mir schon gesagt, dass dieses Resort von der Unterkunft und vom Essen wohl das beste sein würde. Es hat zumindest die Latte sehr hoch gelegt.

Jeden Tag wird ein Programm angeboten mit Dingen wie Snorkelling, Diving, Cave Tour, Village Visit, Sunset Hiking, usw. Oder Nichtstun und Rumhängen. Vor allem letzteres hat mich zunächst überfordert. Ich kann doch nicht um die halbe Welt fahren, um rumzusitzen und in die Gegend zu gucken.

Doch! Sich einfach mal gewollt langweilen. Und was lesen. Oder nur auf dem Bett oder in der Hängematte liegen. Ist eine ganz tolle Sache, die auch die Einheimischen gut beherrschen.

Zur Abwechlung habe ich doch noch was unternommen, eine Visit Village-Tour mit dem Boot. Ich hatte mir vorgestellt, wir fahren ins Dorf, shoppen ein bisschen, trinken einen Capuccino, und fahren wieder zurück.

Wie naiv kann man sein? Ursprünglichstes Fiji, ein paar einfache Häuser, kein Strom, kein Kühlschrank, kein fließend Wasser, Toilette und Dusche irgendwo, keine Läden, eine Primary School bis zur 8. Klasse für die 4 Villages der Insel, 300 Einwohner, die hier in ihren Familien und ihrer Community leben. Viele davon mit einem High School Abschluss. Später habe ich mich mit einer einheimischen Angestellten des Resorts unterhalten. Sie hat mir erklärt, dass es Männer gäbe, die für sich entschieden haben, nicht zu arbeiten. Diese werden dann von ihren Familien versorgt, aber das sei vollkommen in Ordnung. (So ein Modell kann ich mir auch sehr gut für Deutschland vorstellen.) Ich habe dann versucht, Ihr das deutsche Sozialversicherungssystem zu erklären, aber das hat sie möglicherweise überfordert.

Eine komplett andere Welt, aber die Menschen wirken glücklich und zufrieden.

Abschließend gab es noch Gesangs- und Tanzvorführungen und den obligatorischen Andenkenverkauf.