17Sept
2015

Fredericton

Fredericton ist die Hauptstadt der kanadischen Provinz New Brunswick.

New Brunswick wird hier auch die Drive-Thru-Province (das, was bei uns Drive In ist)  genannt, weil alle nur durchfahren, auf dem Weg nach Nova Scotia, PEI oder New Foundland.

New Brunswick heißt übersetzt Neu-Braunschweig. Zur Zeit dessen Gründung war Königin Victoria nämlich am Ruder und das britische Königshaus mit dem aus Hannover-Braunschweig verbandelt.

D.h. wenn die New Brunswicker in Deutschland sind, fahren sie nach Braunschweig und machen ein Selfie mit dem dortigen Ortsschild.

Irgendjemand hat ihnen auch erzählt, dass man in Braunschweig das reinste Hochdeutsch Deutschlands spricht. Naja, nahe dran.

Auf jeden Fall ist Fredericton sehr aufgeräumt, hat eine tolle Atmosphäre und mit 50.000 Einwohnern eine gute Größe.

Ich kann mich ja für diese netten Orte sehr schnell begeistern. Finden die dortigen Bewohner Ihren eigenen Ort eigentlich genauso toll? Wie wäre es denn umgekehrt, wenn ein Kanadier z.B. nach Forchheim käme?

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Wow, Forchheim ist total toll! Mit 35.000 Einwohnern eine gute Größe, einen netten alten Stadtkern mit Fachwerkhäusern, die Regnitz fließt durch den Ort, am Kanal kann man schön Fahrrad fahren und laufen, die fränkische Schweiz zum Wandern vor der Tür, ebenso den netten Kellerwald, gutes und günstiges Essen gibt es, und zum Shoppen ist man schnell in Erlangen oder Nürnberg.

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Abgesehen davon, dass ich Forchheim auch schön finde, klingt es doch noch besser, wenn man sich mal in die Lage eines Touristen versetzt.

Also zurück zu Fredericton:

Gestartet bin ich mit dem Harvest Jazz & Blues Festival, welches dort gerade stattfand. Gekannt habe ich keinen der engagierten Künstler, also dachte ich mir, ich schaue mir mal eines der freien Konzerte in der Stadt an.

Der Standort war durch den Veranstalter etwas fies gewählt vor dem Eingang einer Shopping Mall. Ich habe mich zunächst in ein Café gegenüber gesetzt. Wegen der Zuschauer konnte ich zunächst nur die Stimme der Sängerin hören.

Wow!!! Gänsehaut!!! What a Voice!!!

Irgendwo anzusiedeln zwischen Adele und Joss Stone. Und live einfach der Hammer.

Maggie Koerner aus Louisiana, kann ich jedem empfehlen. habe mir vor Ort gleich eine CD gekauft und auf der nächsten Autofahrt ungelogen 8x durchlaufen lassen.

Nach dem Konzert bin ich mal wieder Veranda-Häuser angucken gegangen. Auch in den Wohngebieten Frederictons kann man es gut aushalten.

Fredericton liegt am St. John-Strom, und hat eine alte Eisenbahnbrücke für Fußgänger und Radfahrer umfunktioniert.

Als Provinzhauptstadt hat es natürlich auch ein Provinzparlament.

Das Gebäude sieht erst einmal überhaupt nicht einladend aus, aber wenn man sich durch die beiden schweren Holztüren des Haupteinganges traut, bekommt man (nach einem unkomplizierten Sicherheitscheck) für umsonst eine spontane Individualführung, in meinem Fall durch den netten Studenten Alex.

Toll!

Gegenüber liegt das lokale Kunstmuseum, welches einen wegen Umbauarbeiten ebenfalls umsonst reinlässt.

Es ist nicht schlecht. Da ich aber vor kurzem im MoMA war, tun sich alle folgenden Kunstmuseen im Vergleich natürlich etwas schwer.

Das war´s im Prinzip schon von Fredericton. Ich war ja auch nur 2 Nächte hier.

P.S.: Im Motelzimmer hatte ich die leiseste Klimaanlage ever. Toll, was technisch alles möglich (aber woanders noch nicht umgesetzt) ist.