16März
2015

Die Welle

Die Katamaran-Fähre fährt jeden Tag von der Hauptinsel die Mamanucas und Yasawas hoch und wieder runter. Eine einfache Fahrt dauert ca. 5 Stunden.

Sie hält in beiden Richtungen je 12 mal an, um über die kleinen Boote Touristen in insgesamt 27 Resorts zu bringen oder dort abzuholen.

Wegen Pam ging 3 Tage lang keine Fähre. V.a. blöd für diejenigen, die nicht von der Hauptinsel wegkamen, oder in einem schlechten Resort festsaßen, oder einen Flug verpassten.

Ich hatte Glück, und saß in einem guten Resort fest, und habe keinen Flug verpasst, und musste mit meiner Fiji-Pauschalreise auch nichts umbuchen.

Am 4. Tag haben sie dann 2 Fähren rausgeschickt. Diese brachten Inselbesucher wieder zurück auf die Hauptinsel, aber keine Touristen auf die Inseln.

Am 5. Tag war dann wieder fahrplanmäßiger Fährverkehr. Ich bin am 5. Tag gefahren, und war damit wieder im Lot.

Das hieß allerdings in keinster Weise, dass die See ruhig war, und man trockenen Fußes und Gepäckes in das große Boot kam.

Das Octopus Resort liegt auf einer ca. 25 qkm großen hügeligen Insel, mit mehreren Stränden und mehreren Villages.

Blöderweise hatte der Strand direkt am Resort die Windseite und den höchsten Seegang.

Allerdings lag eine 15-minütige Wanderung über den Hügel entfernt ein Strand, an dem das Wasser an einigen Stellen wesentlich ruhiger war.

Also wurde hingewandert und hier in die kleinen Boote eingestiegen.

Ich war hier mit 3 anderen Deutschen am Mittwoch auch schon gelandet, am letzten Tag vor dem Sturm. Das schöne ist, dass man als erstes über den örtlichen Friedhof läuft.

Da ist man gleich in Stimmung. Eine stichprobenartige Überprüfung ergab zu unserer Beruhigung, dass hier nicht die Ertrunkenen des letzten Versuches lagen, die kleinen Boote zu besteigen.

Die Herausforderung dieser Lösung war allerdings, das Gepäck vom Resort hierher zu bekommen. Am 4. Tag war es 70 Abreisende, am 5. Tag 15.

Am Tag unserer Anreise waren unsere Taschen noch von den einheimischen Servicekräften über den Hügel ins Resort getragen worden. (War etwas frustrierend, weil sie barfuß mit 23kg deutlich schneller waren, als wir mit Schuhen und 7 kg Handgepäck.)

Egal, auf jeden Fall hatte sich das Management entschieden, dieses Mal das Gepäck mit den kleinen Booten von unserem Strand zu dem Boarding-Strand zu transportieren. Klingt erst einmal nicht aufregend, aber wir erinnern uns, die Wellen waren hier zu hoch, um Personen in die Boote zu bekommen.

Meine Tasche war die erste, welche sie ins Boot warfen. Just bevor eine 100-Liter-Welle von vorne in das Boot schwappte. Sofort bildeten sich vor meinem geistigen Auge Bilder, wie ich am Abend in meinem 4-Bett-Dorm versuche, den gesamten Inhalt meiner Tasche über Nacht wieder trocken zu bekommen. Und meine USB-Festplatte in ein Reisbad einlege.

Letztendlich haben sie es geschafft, das Boot mit dem Gepäck zu beladen, und dieses auf die andere Seite zu fahren. Ich konnte allerdings nicht hinsehen, so steil stand das Boot teilweise in der Dünung.

Das Ende vom Lied: Meine Tasche war nur von außen ein bisschen feucht.

Alles Experten, die wissen, was sie tun. Man muss vertrauen können.

Und auf der ersten Hälfte der Katamaranfahrt bekam man noch ohne Zuschlag das "Achterbahn Special".

Jetzt warte ich gerade auf der Hauptinsel im Hotel, dass es 21:00h wird, und mich der Flughafenbus einsammelt. Um 23:59h geht es Richtung Honolulu.

Gestern habe ich gesehen, dass wir 1 Stunde auf Kiribati (Christmas Islands) zwischenlanden. Dann bin ich da auch mal gewesen.